Das Schiff ist ein IF-Boot aus der schwedischen Marieholm Werft.
jolågo hat die Segelnummer GER 1744, Tord Sundéns souveräne Konstruktion eines Familien-, Regatten- und Fahrtenseglers, die das Segeln zum reinsten Vergnügen macht. Leicht zu segeln, extrem seetüchtig und bequem.
Die Konstruktion des IF-Bootes stammt aus dem Jahr 1966 von Tord Sundén, der bereits 1942 mit dabei gewesen war, das Nordische Folkeboot zu entwerfen. Es sollte ursprünglich „Internationales Folkeboot“ heißen, durfte diesen Namen aber nicht behalten, da es zu Kollisionen mit dem Namen des Nordischen Folkeboots kam.
Das IF-Boot basiert auf dem Riss des Nordischen Folkebootes. Im Vergleich zu diesem bekam es ein höheres Freibord, Spiegel und Steven wurden leicht verändert. Die Aufbauten wurden bis vor den Mast verlängert, um unter Deck mehr Platz zu erhalten. Weil ein GfK-Rumpf leichter ist als der Holzrumpf des Nordischen Folkeboots, konnten das Kielgewicht und so die Segelfläche vergrößert werden. Die Segeltragezahl beträgt 3,95. Um die Seesicherheit zu verbessern wurde das Boot mit einem selbstlenzenden Cockpit ausgerüstet. Achterlich der Plicht befindet sich auf dem IF-Boot eine Backskiste. Dort befindet sich bei vielen Schiffen auch der Motorschacht für den Außenbordmotor. Das Rigg besteht aus einem flexiblen Metallmast, welcher einen variablen Trimm zulässt. Das Boot hat außerdem Genua und Spinnaker.
jolågo habe ich am 1.Mai 2009 im schwedischen Karlshamn gekauft, hier war sie seit 1974 im Familienbesitz der Carlssons und hatte somit nur einen Vorbesitzer.
Länge über alles | 7,85 m |
Breite über alles | 2,25 m |
Konstruktionswasserlinie | 6,04 m |
Tiefgang | 1,21 m |
Gewicht | 2,15 t |
Ballastanteil | 58% |
Baujahr | 1974 |
Kojen | 4 |
Großsegel | 16 qm |
Genua | 15 qm |
Fock | 10 qm |
Spinnaker | 40 qm |
Folgende Veränderungen habe ich für diesen Törn vorgenommen :
Püttinge Oberwanten von 10mm auf 12mm verstärkt | Augbolzen Wichard, geschmiedet |
Püttinge Unterwanten von 8mm auf 10mm verstärkt | Augbolzen Wichard, geschmiedet |
Autopilot für Motorenfahrt auf dem Götakanal | Raymarine 1000 |
Windsteueranlage | Windpilot Pacific Light |
aktiver Radarreflektor | sea – me |
UKW Funkanlage | Standard Horizon |
Kartenplotter | Garmin GPS map 520 |
Weltempfänger | Sangean |
Hand GPS
Satellitentelefon
AIS Receiver |
Garmin 60 und etrex
IRIDIUM 9555
NASA |
GESCHICHTE DES IF-BOOTES
Vom Nordischen Folkeboot zum IF-Boot
Im Februar 1967 wurde das IF-Boot vor Langedrag in Schweden das erste mal probegesegelt. Es hieß ursprünglich Internationales Folkeboot, aber durfte seinen Namen nicht behalten, da es 1970 in Schweden als nationale Eintyp-Klasse anerkannt wurde. In Dänemark wurde das IF-Boot 1971 nationale Klasse, etwas später dann auch in Norwegen.
Der Konstrukteur war Tord Sundén, der bereits 1942 mit dabei gewesen war, das Nordische Folkeboot zu entwerfen. Das IF-Boot basiert daher auf dem Riss des Nordischen Folkebootes. Da der Plastikbaustoff der 60er Jahre sich für den Schiffbau geeignet herausstellte, war es eine natürliche Konsequenz, dass das Folkeboot weiterentwickelt und aus diesem Material hergestellt werden sollte. Rumpf und Deck sind im Handauflegeverfahren ausgeführt und für die Hochsee konstruiert und dimensioniert.
Die Konstruktion des IF-Bootes
Es bekam ein höheres Freibord, der Spiegel wurde abgerundet, um ein besseres Aussehen zu erreichen, und auch die Stevenform wurde gerichtet. Die Aufbauten wurden erweitert bis vor den Mast, um in der Kajüte mehr Platz zu erhalten. Auf ein Doghouse wurde aber verzichtet, um dem Rudergänger die Sicht nicht zu versperren. Weil ein GfK-Rumpf leichter war als ein Holzrumpf, konnte das Kielgewicht und die Segelfläche vergrößert werden. Um die Seesicherheit zu verbessern und aus praktischen Erwägungen wurde das Boot mit einem selbstlenzenden Cockpit ausgerüstet, und achterlich der Plicht befindet sich der Motorschacht für den Außenborder und Stauraum.
Der Motorschacht
Der Motorschacht kam vor allem aus ästhetischen Gründen zustande, da Tord Sundén meinte, ein Außenbordmotor am Spiegel sei hässlich. Wenn es also mit einem Motor im Schacht funktionieren soll, muss eine Gummimanschette in den Schacht eingesetzt werden, um zu vermeiden, dass Wasser in den Motorraum eindringt. Dieses macht es jedoch schwerer, den Motor hochzuholen, weshalb die meisten IF-Segler wieder einen Motorbeschlag am Spiegel fahren, und so der AB wieder sichtbar ist.
Das Rigg
Das Rigg hat eine modernere Gestalt bekommen als das des Nordischen Folkebootes. Ein flexibler Metallmast ist erlaubt, welcher einen variablen Trimm von Rigg und Segeln zuläßt. Das Boot hat außerdem Genua und Spinnaker, um das (Regatta-)segeln abwechslungsreicher zu gestalten.
Die Klassenbestimmungen
Die Klassenbestimmungen sind restriktiv gehandhabt, um den Charakter des strikten Eintyp-Bootes zu erhalten und um überall gerechte Wettfahrten zu ermöglichen. Zumindest in der letzten Zeit hat die IFRA (die allskandinavische IF-Vereinigung) mehr Bemühungen gezeigt, die Klassenbestimmungen in Norwegen, Schweden und Dänemark zu vereinheitlichen, damit Wettfahrten problemlos über die Landesgrenzen hinaus ausgetragen werden können, auch wenn das Boot „nur“ eine nationale Eintyp-Klasse ist.
Die Verbreitung des IF-Bootes
Seit 1967 ist das IF-Boot über weite Teile der westlichen Welt verbreitet worden. Im ganzen wird veranschlagt, daß 3600 Boote hergestellt worden sind, von denen 100 unter Lizenz in Australien gebaut wurden. IF-Boote wurden bis zum Oktober 1987 gebaut. In Schweden gibt es über 2000, in Dänemark und Deutschland gut 300, in Norwegen 150 und in den USA, Holland, der Schweiz und Autralien jew. ca. 100. In Finnland sind es 75 und schließlich findet man auch manche in England, Italien, Frankreich und Japan.
Die Werft
Das IF-Boot wurde auf der Marieholm-Werft in Småland gebaut. Die Firma wurde Mitte der 70er Jahre von AB Transatlantik aufgekauft, als die Produktion auf ihrem Höhepunkt war. Danach fusionierte diese Gesellschaft mit Albin Marin. Anscheinend war eine Strukturrationalisierung in der Branche ausschlaggebend hierfür. Albin Marin bevorzugte jedoch die eigenen Boote, wie Albin Express. Die Entwicklung der Marieholm 26 wurde teilweise zu einer Konkurrenz für das IF-Boot, aber diese wurde zu keinem größeren Erfolg, weder als Familienboot, noch als Regattaschiff.
In der letzten Zeit wurde das IF-Boot von Marieholms Plast AB in Marieholmsbruk von der ursprünglichen Firmenbesitzerfamilie Särnmark gebaut. Die Zahl der guten, billigen IF-Boote führte dazu, dass die relativ teuren neuen Boote nicht mit den gebrauchten konkurrieren konnten. Das IF-Boot war sehr von der Ästhetik bestimmt und gediegen ausgeführt. Deshalb wurde es teuer im Vergleich zu neuen „einfacheren“ Plastikbooten.
Doch was nützen alle Beschreibungen. Es ist eben ein echter Spaß, ein IF-Boot zu segeln.