sail 2.0 …

… ja du hast richtig gesehen Thomas. Seit 9.16 Uhr heute früh liegt jolågo wieder am Steg ! – selbst beim segeln steht man heutzutage unter Beobachtung –

Zeigt aber auch das ich nicht in Kühlungsborn am hintersten Steg liege und Geschichten schreibe 😉

Nach zwei sehr langen Tagen voller Arbeit, viel Humor und einer Nacht, die ebenfalls mit Arbeit versehen war, konnte heute früh gekrant werden und jolågo wieder ihrem Element übergeben werden.

Nachdem Piotr und ich gestern noch einige Dinge im Baumarkt eingekauft haben, konnten die letzten Arbeiten final erledigt werden. Im Baumarkt müssen wir ein Bild für Götter abgegeben haben, Piotr der BIG BOSS, normal gekleidet und ich der dreckig gekleidete deutsche Arbeiter, der kein Wort polnisch spricht und lediglich auf seine Anweisungen hin handelt  😉 …

Den ganzen Tag und die ganze Nacht wurden die Stellen nach dem Auftragen und schleifen des Gelcoat´s in Abständen von 5 Stunden mit GelShield geprimert, bevor heute morgen das Antifouling aufgetragen wurde. Der Kranführer stand um 7.45 bereits mit seinem E Kart im Segelclub und sagte wir sollen anrufen wenn es losgeht !

Es gilt hinzuzufügen, dass der Kranführer ( heisst auch Piotr ) heute seinen freien Tag hat und extra für den Ausnahmefall jolågo in die Marina gekommen ist,  den Kran angeschmissen hat und die kleine gekonnt dem Wasser übergeben hat !

Auf meine Frage was das extra kostet kam nur eine knappe Antwort : Seeleute helfen einander, da gibt es kein wenn und aber ! Gleiches habe ich übrigens auch von jedem im JKM GRYF gehört! Wann immer ich mich in irgendeiner Weise erkenntlich zeigen wollte, stieß ich eher auf böse Blicke. Von so viel Hilfsbereitschaft kann sich so manch deutscher Wassersportler eine gewaltige Scheibe abschneiden !

Als ich dann heute früh die von Piotr´s Boot geborgte Leiter wieder an ihren angestammten Platz zurückgestellt habe, konnte ich mir nicht verkneifen zu fragen welchem Deutschen er die denn entwendet hat 😉 …

Die Antwort kam ohne viel zu überlegen und ganz trocken : „Dem vor der Insel HEL gesunkenen deutschen Schlachtschiff Gneisenau“ … Natürlich stammt diese weder von der Gneisenau, noch wurde diese jemanden entwendet, eher sind es die Reste seiner Terasse 😉 Apropos Insel und Hafen HEL : Man stelle sich eine abgekämpfte Segelcrew bei 27 – 30 Knoten Wind vor. Diese funkt unmittelbar vor GDYNIA –  GYNIA Traffic Control an und erbittet Einfahrterlaubnis. Da der Hafen gesperrt ist kommt die klare Ansage “ Harbor is closed, go back to Hel(l)“… angeblich passiert .

Für heute Abend bin ich bei Piotr und seiner Frau zum Essen eingeladen, bevor ich dann morgen nach dem Ausschlafen für die 20 NM in Richtung GDANSK in See stechen werde. Wollen wir auf schönes Wetter und wenig Nebel hoffen. Denn Nebel hatten wir in den letzten Tagen mehr als genug.

Den Hafen aber insbesondere die Herzlichkeit im JKM GRYF werde ich in wunderbarer Erinnerung behalten und während meiner weiteren Tour immer wieder auf ein paar ( trotz des Anlasses ) schöne Tage zurückblicken.

VIELEN DANK AN PIOTR UND DEN JKM GRYF !!!

jolågo und Ingo. Wir haben uns sehr wohl gefühlt !!!!

Handbreit

Ingo

PS. Neue Fotos der letzten Tage sind jetzt ebenfalls online

6 Antworten zu “sail 2.0 …

  1. Rolf Crüsemann Brockmann

    Hallo Ingo, bin ab jetzt bei dir und verfolge deine Route. Wir sind heute mit 9 Leuten bei sommerlichem Wetter im Indianer-Kanu bei Windstärke 0-1 an Lübeck vorbeigefahren (Trave), allerdings hat das Picknick am Holstentor dann doch länger gedauert als die ganze Kanutour auf dem Wasser. Bin gespannt, wie es bei dir weitergeht. Grüße ROLF

  2. Gruß nach Danzig! Während du dich mit dem Element Wasser beschäftigst, ging es bei uns heute um die Luft… Unser letztes Wochenende verwitweter weißer Wellensittich Coconut ist nicht mehr Single, Lemondrop ist eingezogen… Sie ist gelbgrüngrau, passt farblich recht gut zur jolago….
    Heißt da der passende Gruß jetzt schnabelbreit???

  3. ja, so kleine pannen helfen oft die unmöglichen dinge zuerlernen. wie z.B. Hilfsbereitschaft von menschen die einen gar nicht kennen. kenne solche geschichten auch aus dem osten der ostsee. sowas ist ein grund immer wieder zureisen. lernen muss man nur abschied nehmen. das war das schwerste….
    gute weiterfahrt, lese fleissig mit.

    gruss andreas

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